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Bayer U19: Lewandowski
"Wir haben keine Tabelle in der Kabine"

Bayer U19: Lewandowski nimmt Druck raus

Letzten Dienstag musste Sascha Lewandowski noch die mündliche Abschlussprüfung über sich ergehen lassen, doch seitdem hat er einen Wandel vollzogen.

Und zwar den Wandel vom Schüler zum Fußballlehrer. Als Drittbester von 27 Teilnehmern hat der Leverkusener den einjährigen Lehrgang abgeschlossen. Und das, obwohl er bei den Bayer-Bubis ziemlich eingespannt war. Um 6.15 Uhr begann der Tag für Lewandowski, es folgte ein zehnstündiges Programm an der Deutschen Sporthochschule in Köln und das Abend-Training mit seiner U19. „Das Ganze steht und fällt damit, was für ein Funktionsteam man hat“, ist der Coach vor allem seinen Assistenten dankbar für die Verantwortungs-Übernahme.

Nun kann sich der Ex-Bochumer wieder ganz auf den Endspurt im Titelrennen konzentrieren. Doch einen Vorteil mag Lewandowski darin nicht erkennen: „Wir haben eine klasse Saison gespielt. Meine Doppelrolle war also kein Nachteil“, betont er.

Schließlich hat er während des Fußballlehrer-Lehrganges auch viel Feedback von den anderen Teilnehmern erhalten. „Ich konnte mit den Kollegen viel diskutieren und neue Impulse bekommen. Es war eine lehrreiche Zeit“, betont der 39-Jährige. Sein Zusatz: „Mein oberster Anspruch war es, dass die Arbeit mit Bayer nicht leidet.“

So hat er das Seminar zur Sportmedizin auch schon mal mit aufgeklapptem Laptop verfolgt, um die Trainingseinheit für den nächsten Tag zu planen. Dass er trotzdem zu den Besten zählte, war für Lewandowski daher nicht zu erwarten. „Es hat mich überrascht“, sagt er ganz ehrlich. Von einer Doppelbelastung mag er aber trotzdem nicht sprechen: „Ich konnte mich den ganzen Tag mit Fußball beschäftigen. Das ist doch etwas Angenehmes.“

Und nebenbei konnte er auch neue Kontakte schließen. So unter anderem zu Dortmunds Chefscout Sven Mislintat. „Als Scout ist er kaum zu toppen, aber er ist auch ein richtig guter Trainer“, betont Lewandowski.

Das gilt auch für ihn selbst. Vielleicht nimmt er daher auch ganz bewusst den Druck von seiner Mannschaft: „Wir haben keine Tabelle in der Kabine hängen. Uns geht es um Entwicklungsschritte. Und wenn wir mit 21 Siegen aus 26 Spielen am Ende Zweiter werden, ist mit Sicherheit niemand enttäuscht.“ Auch in Sachen Psychologie befindet sich der frisch gebackene Fußballlehrer offenkundig ganz auf der Höhe...

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