Und zwar neben Hertha BSC Berlin, dem VfL Bochum und dem FC Augsburg als Mitfavoriten auf den Aufstieg ins Bundesliga-Oberhaus gesehen. Zwar kann bislang aus diesem Quartett nur die Hertha überzeugen, aber dass die Düsseldorfer erst am siebten Spieltag durch den 3:2-Sieg in Osnabrück die ersten Punkte einfuhren, hatten sich die Verantwortlichen des Vereins sicher ganz anders vorgestellt.
Die ersten sechs Begegnungen setzte die Fortuna allesamt in den Sand. Keinen einzigen Zähler hatte die Mannschaft von Trainer Norbert Meier auf dem Konto, ehe man sich durch ein 3:2 beim VfL Osnabrück den ersten Dreier sicherte. Kurios dabei: Die schwache Vorstellung beim 0:3 in Ingolstadt ausgeklammert waren die Düsseldorfer in jeder Partie mindestens gleichwertig, teilweise sogar das bessere Team.
Bisherige Spiele Cottbus – Düsseldorf 2:0 Düsseldorf – Hertha BSC 1:2 Tor: Wellington FSV Frankf. - Düsseldorf 1:0 Düsseldorf – 1860 1:2 Tor: Eigentor Ingolstadt - Düsseldorf 3:0 Düsseldorf – VfL Bochum 0:1 Osnabrück - Düsseldorf 2:3 Tore: Zoundi, Fink, Langeneke Abwehr Sie ist momentan das große Problem der Fortuna. Weder Assani Lukimya (kam aus Jena) noch Tiago (vom MSV verpflichtet) konnten bislang zeigen, dass sie in der Lage sind, den abgewanderten „Bamba“ Anderson zu ersetzen. Im Gegenteil, wer von den Beiden spielte, war ein Unsicherheitsfaktor in der Viererkette.
Auch Christian Weber ist von seiner soliden Form der letzten Saison eine ganze Ecke entfernt. Deshalb bekam er zuletzt eine Pause. Dafür zeigte Kai Schwertfeger zwei ordentliche Vorstellungen. Der Youngster dürfte sich erst einmal in der Startformation festgebissen haben. Interessant ist aber auch, wie es zwischen den Pfosten weitergeht. Meiers Aktionismus, Michael Melka für Michael Ratajczak in den Kasten zu stellen, zeigte nicht die gewünschte Wirkung. Melkas Auftritte waren durchschnittlich bis schwach.
Mittelfeld Patrick Zoundi ist bisher der große Gewinner. Der Mann aus Burkina Faso hat sich auf der rechten Seite im Mittelfeld in der Startformation festgebissen. Auch Oliver Fink, „Kapitän“ Andreas Lambertz und Marco Christ scheinen momentan einen recht sicheren Platz zu haben. Claus Costa musste zuletzt auf die Bank, ohne wirklich schlechte Spiele abgeliefert zu haben. Doch was ist dahinter los. Die Neuzugänge Thiago Rockenbach da Silva (RW Erfurt) und Sascha Dum (Energie Cottbus) laufen der Musik bisher deutlich hinterher. Maximilian Beister (HSV) konnte sich bisher auch noch nicht für einen Einsatz von Beginn an empfehlen. Alles in allem kann man bislang von drei Enttäuschungen sprechen.
Vielleicht bringt der kürzlich verpflichtete Sascha Rösler noch mehr Kreativität in das offensive Mittelfeld. Der ehemalige Aachener und Gladbacher, der zuletzt vereinslos war, wurde in der spielfreien Zeit ablösefrei verpflichtet und Wolf Werner, Vorstand Sport der Düsseldorfer Fortuna, betont mikt Blick auf den neuen Mann: „Wir sind der festen Überzeugung, dass Sascha Rösler uns unmittelbar weiterhelfen kann und ein sportlicher wie menschlicher Gewinn für das Team ist. Insofern sind wir sehr froh darüber, dass wir die Verpflichtung realisieren konnten.“ Angriff Auch in diesem Bereich haben die Neuen bislang gefloppt. Sandor Torghelle (FC Augsburg) hatte schon einige Chancen auf dem Schlappen, die er komplett vergeigte. Von Wellington (TSG Hoffenheim) sah man nur den wunderschönen 30-Meter-Hammer gegen Berlin und sonst schlicht und einfach gar nichts. Als einzige positive Ausnahme muss man Thomas Bröker (RW Ahlen) herausheben. In der Vorbereitung musste er sich noch von seiner Verletzung erholen. Inzwischen ist er nahe an der 100-Prozent-Marke und eine echte Bereicherung für die Düsseldorfer Offensive.
Daneben ist derzeit Ranisav Jovanovic gesetzt, obwohl auch der Serbe nicht an seine zum Teil bärenstarke Verfassung aus dem Vorjahr herankommt. Fazit: Drei Treffer in Osnabrück, davor in sechs Begegnungen nur zwei. Die Fortuna hat bisher Schwierigkeiten mit dem Toreschießen.
Stärken Trotz des katastrophalen Saisonstarts bleiben alle Beteiligten ruhig. Selbst nach der siebten Pflichtspielniederlage in Folge (das Pokalaus in Koblenz eingerechnet) stellte sich Geschäftsführer Sport Wolf Werner mit deutlichen Worten hinter Coach Meier. Auch die Spieler gaben die richtigen Antworten auf dem Feld. Was das Team gegen Bochum und in Osnabrück gekämpft hat und marschiert ist, war ein klares Zeichen – für den Trainer, für den Verein, für die Fans. Die sind sowieso einmalig: „Norbert Meier“-Sprechchöre nach dieser erfolglosen Serie sind nun wirklich nicht selbstverständlich.
Schwächen Vorne wie hinten zum Teil katastrophal. Von einer sattelfesten Deckung sind die Landeshauptstädter weit entfernt. Nur Abwehrchef Jens Langeneke bleibt ein sicherer Rückhalt, sein Nebenmann – ob es Lukimya oder Tiago ist – wirkt zuweilen so orientierungslos wie ein Elefant im Porzellanladen. Im Angriff sollten eigentlich Torghelle und Wellington für Torgefahr sorgen – das ist bislang aber nicht der Fall. Der Brasilianer ist sogar auf den Spuren von Dmitri Bulykin, der als anfänglicher Hoffnungsträger nach einer Seuchen-Saison wieder weggeschickt wurde. Das Potenzial, die Kurve zu kriegen, hat die Leihgabe von der TSG Hoffenheim zweifelsohne. Prognose Die Fortuna kommt da unten wieder raus! Was sich in Osnabrück schon angedeutet hat, wird sich auch in den nächsten Wochen fortsetzen. Das Glück ist nach Düsseldorf zurückgekehrt – und das hat sich die Meier-Elf auch tatsächlich erkämpft.