Abflug! Den macht Christian Zetzmann, der Sportphysiotherapeut und Betreiber des Therapie-Zentrums an der OASE weilt seit mehreren Tagen mit der U19 des DFB in Doha (Katar). "Super, das hat einen tollen Stellenwert für mich", ist "Zetze" nicht wenig stolz, an dem Trainingslager im Hinblick auf die EM-Quali-Spiele der U19 von Coach Uli Stielike, "Co" Horst Hrubesch sowie Torwarttrainer Jupp Koitka teinehmen zu können. Termine: Griechenland - Deutschland (23.Februar), Deutschland - Italien (13.März), Deutschland - Belgien (13.April), EM-Quali-Turnier in der Tschechischen Republik (Mai), Euro-Endrunde (16. - 28. Juli). Dass ein solches "Lager" jetzt veranstaltet wird, hat seine Logik, "klar, die Jungs müssen doch stellenweise in die Schule." Deshalb sind auch vier Lehrer dabei. Zetzmann hat den Job im Sommer übernommen, zwei Freundschaftsmatches gegen Spanien standen zum Auftakt an. "Vor drei Jahren hatte ich mich einmal beworben", erinnert sich der gebürtige Berliner, damals war aber der Bedarf offenbar nicht da. Zetzmann: "Schon komisch, irgendwie hat sich für mich der Kreis geschlossen, schließlich bin ich früher auch in den U-Teams aufgelaufen." Für ein Bundesligamatch reichte es dann nicht, dort hat ihn Zwillingsbruder Thomas abgehängt, der dreimal für Hertha BSC Berlin auf großer Bühne kickte (1990/91). "Dafür habe ich das Adler-Trikot getragen und eine DFB-Pokal-Begegnung für den VfL Bochum absolviert", grinst Christian breit. Gegen Hannover 96 (3:2). Außerdem überstand er mit dem damaligen Oberligisten Erkenschwick auch einmal die 1.DFB-Pokalhauptrunde. Zetzmann: "Sieg gegen den 1.FC Köln." Mit Toni Polster, Bodo Illgner und Bruno Labbadia. In Bochum war damals übrigens Holger Osieck Coach, der dann von einem gewissen Jürgen Gelsdorf abgelöst wurde. Die Bewerbungs-Unterlagen kamen nie vom DFB zurück. "Plötzlich erhielt ich jedoch einen Anruf, ob ich noch Interesse hätte." Hatte Zetzmann natürlich, wirkt jetzt an der Seite von DFB-Urgestein Günter Bruns, "der seit 30 Jahren dabei ist, er hat mich damals schon behandelt, rührend, so eine Situation", lacht Zetzmann laut, "Günter hat mich immer zusammengestaucht, wenn ich nicht zur Pflege kam." Natürlich sprach sich das prima Wirken der "Zetzmänner" bei RWE weiter herum, auch die Tatsache, dass Christian die "OASE" (im Rahmen der Kiefermobilisation wird auch mit Zahnärzten zusammen gearbeitet) erfolgreich etablierte. Zetzmann: "An der Seite von Günter kann ich jetzt super in die DFB-Sache hineinwachsen, man ist in diesem Umfeld schon mehr als ein Physiotherapeut." Logisch, ein Tross von Youngstern. Letztendlich auch eine Auszeichnung für RWE, die strukturelle Entwicklung des Clubs wird so gewertschätzt. "Das hat mir auch Frank Kontny so bestätigt", freut sich Zetzmann über den Schulterschluss des Sportlichen Leiters, "ich muss natürlich viele Termine koordinieren, den Club, die Praxis, jetzt auch den DFB." Reagiert hat Zetzmann bereits: Drei freie Mitarbeiter tummeln sich bereits in der OASE. Zetzmann: "Das Umfeld nimmt es zur Kenntnis, viele Ärzte merken, dort wird gute Arbeit geleistet." Der Zulauf wächst. Geschickter Schachzug: Auch die RWE-Jugend wird mit einbezogen, die "Kids" treffen dann oft auf ihre (aktuell tabellarisch darbenden) Idole, dazu werden auch der TUSEM und die Moskitos angesprochen. "Die Eltern sind auch dabei", erklärt Zetzmann. Übersetzt: Das Geschäft läuft. Zetzmann: "Zufrieden darf man nie sein, man muss weiter Gas geben." Genau wie die Zweitliga-Mannschaft, die nicht wieder abschmieren darf. Die "Zetzes" wollen ihren Teil dazu beitragen, Coach Gelsdorf soll fitte Spieler zur Verfügung haben. Mit Bruder Thomas wird sich ohne Zweifel im spanischen Trainingslager über eine Verlängerung des am 30. Juni endenden Vertrags unterhalten, die Kooperation mit Christian soll auch weiter gehen. "Qualität ist da", muss sich keiner der Zwillinge verstecken. Christian: "Eigentlich spricht alles dafür, wir sind mit Idealismus dabei." Der jetzt bei Christian in der Sonne von Doha kräftig aufgetankt wird. "Die U19 ist irgendwie schon familiär, bei RWE herrscht eine Menge Druck, bei der DFB-Auswahl muss ich den Jungs immer sagen, sie könnten mich ruhig Christian nennen." Eine Standleitung nach Hause gibt es jedoch. Kein Wunder, schließlich hat Christian einen von den Gynäkologen berechneten Termin: 21.Januar, wenn Frau Andrea (ausgebildete Krankengymnastin) einen Sohnemann zur Welt bringen soll. "Ich werde auf jeden Fall dabei sein, auch bei unserer Tochter Nelia habe ich die Nabelschnur abgeschnitten." Beruflich läuft es, privat möchte Christian nach dem sich ankündigen Söhnchen aber noch weiter nachlegen. "Meine Frau und ich wollen beide vier Kinder, am besten abschließend noch Zwillinge." Die genetische Wahrscheinlichkeit ist groß, dass das auf jeden Fall klappt.
RWE: Geschichte wiederholt sich - Zetzmann bei U19
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