Der 39-jährige promovierte Wirtschaftswissenschaftler war zuletzt beim Sportrechtervermarkter Sportfive in Hamburg tätig und hat dort unter bei der Vermarktung der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine mitgewirkt. Zuvor konnte der gebürtige Emsländer auch schon beim VfL Bochum als Assistent der Geschäftsführung und beim Sportartikelhersteller Adidas Erfahrungen in der Fußballbranche sammeln und war zudem für die renommierte Unternehmensberatung McKinsey tätig.
„Dieser Schritt ist Teil der notwendigen Restrukturierung des Vereins, da wir dadurch Kosten sparen und Entscheidungswege verkürzen", sagt Dr. Frank Kebekus, Insol-venzverwalter bei Rot-Weiss Essen. Der Kontakt zu Welling ist über die Kanzlei des Juristen zu Stande gekommen. "Irgendwie habe ich wohl im Kollegenkreis mehrfach erwähnt: Rot-Weiss Essen, da hätte ich Lust drauf."
Darauf kam Kebekus' Kanzlei nun zurück und konnte Welling prompt überzeugen. Der Vertrag mit dem Marketing-Experten ist zunächst für drei Jahre angelegt. Aufgrund der wirtschaftlichen Zwänge wird der bisherige Geschäftsführer Kai Stütz keinen neuen Kontrakt erhalten. Ein NRW-Ligist benötigt in seiner Organisation keinen Vorstand und zusätzlich noch eine Geschäftsführungsebene“, erläuterte Kebekus. Dies sei jedoch explizit keine Entscheidung gegen Stütz, sondern für Welling gewesen, der nun hauptamtlich als Vorsitzender und Geschäftsführer in Personalunion arbeiten wird. Der Aufsichtsrat hat Welling am Montagabend auf Vorschlag des Insolvenzverwalters in einer Aufsichtsratssitzung einstimmig gewählt. „Uns war wichtig, für diese Position jemanden zu finden, der von außen kommt, Erfahrung und Kompetenz in diesem Bereich hat und den Verein von einer gesunden wirtschaftlichen Basis aus sportlich nach oben bringen will“, sagt Kebekus.
Derweil arbeitet der Insolvenzverwalter und sein Team den Insolvenzplan aus, der noch im Herbst bei Gericht eingereicht werden soll. Im nächsten Schritt müssen dann die Gläubiger über den Insolvenzplan entscheiden.