Und zwar mit jeder Menge Wut im Bauch. Denn sein jüngster Trip zur türkischen Nationalmannschaft entpuppte sich für den 22-Jährigen zu einem echten Frusterlebnis.
"Die Enttäuschung war sehr groß"
Sowohl in Kasachstan (3:0), als auch gegen Belgien (3:2) durfte Sahin nicht mitwirken. Noch schlimmer: Nicht einmal ein Platz auf der Bank war für ihn frei. Guus Hiddink, der neue Nationaltrainer der Türkei, verurteilte den gebürtigen Lüdenscheider sogar zum Zusehen von der Tribüne. „Die Enttäuschung darüber war natürlich sehr groß“, gibt Sahin, der am Mittwoch wieder in das Training bei der Borussia einstieg, zu. Zumal er nach der verpassten Qualifikation für die Weltmeisterschaft einen entscheidenden Teil zum Neuafbau der Nationalmannschaft beisteuern wollte: „Ich denke, dass ich in Dortmund gute bis sehr gute Leistungen gebracht habe. Deshalb habe ich mir deutlich mehr ausgerechnet.“
Trotz dieser Enttäuschung allerdings kommt kein schlechtes Wort zu Hiddink über Sahins Lippen: „Er ist ein Supertrainer. Er hat auch mit mir gesprochen und gesagt, dass ich einfach weiter Gas geben soll.“
Dies wird Sahin gegen Wolfsburg gemeinsam mit Sebastian Kehl im defensiven Mittelfeld tun. Denn dann geht es darum, Wolfsburgs Superstar Diego auszuschalten. Eine Aufgabe, die in den letzten Jahren vornehmlich von Kehl und dem Brasilianer Tinga ausgeübt wurde. Doch Sahin gibt zu bedenken: „Ich kann mich auch daran erinnern, dass ich gemeinsam mit Marc-André Kruska ein Superspiel in Bremen gegen Diego abgeliefert habe.“
"Werden Platz haben, um selber Fußball zu spielen"
Noch wichtiger als den Brasilianer auszuschalten allerdings wird es für den BVB sein, sein eigenes Spiel durchzuziehen. Nuri Sahin erwartet jedenfalls: „Auch Sebastian Kehl und ich müssen uns ins Offensivspiel einschalten. Denn gegen einen Gegner wie Wolfsburg werden wir genug Platz haben, um selber Fußball zu spielen.“
Und ganz nebenbei gibt es auch noch etwas gutzumachen für den jungen Türken. In der letzten Saison scheiterte er beim 1:1-Remis gegen den VfL am 33. Spieltag, das das Ende aller Champions-League-Träume bedeutete, mit einem gar nicht einmal schlecht geschossenen Elfmeter an Diego Benaglio, der an diesem Tag über sich hinauswuchs und die Dortmunder zur Verzweiflung trieb. Ob der Schweizer allerdings überhaupt im Tor stehen wird, ist noch offen. Denn Nuri Sahin weiß: „Seine Frau soll dieser Tage ja ein Kind bekommen. Wer weiß, ob er dabei sein kann.“
Klar ist allerdings: Ob mit oder ohne Benaglio - die Wolfsburger sollten sich warm anziehen. Denn bei Sahin sitzt der Frust nach seiner Nichtberücksichtigung für die Nationalelf tief: „Jetzt sollte sich Wolfsburg vor mir in Acht nehmen.“