Eine Aufgabe, auf die sich der 23-Jährige freut. „Das ist schon eine ganz besondere Adresse im Fußball“, schwärmt der Keeper, der stark leistungsbezogene Arbeitspapiere erhielt und ein Angebot des Bonner SC ausschlug. „In Bonn wird wohl weiterhin Profitum herrschen und mehrmals täglich trainiert. Da hätte ich schon umziehen müssen.“ An der Hafenstraße kann sich der Dattelner neben dem Fußball auch weiterhin auf sein Studium konzentrieren.
Der Abschied von der Wattenscheider Lohrheide fällt dem Urgestein nicht leicht, auch wenn zuletzt, wie Kunz vorsichtig umschreibt, „atmosphärische Störungen“ herrschten. „Nach sieben Jahren hängt man schon am Verein. Aber bis heute hat kein Gespräch mit Christoph Jacob über meine Zukunft stattgefunden. Und das, obwohl ich schon vor Ende der Saison signalisiert hatte, dass ich auch eine Liga tiefer spielen würde“, erinnert sich der Schlussmann, der seit April auf die Zahlung des fälligen Gehalts und der Prämien wartet. Und das nicht zum ersten Mal. „Gerade dann erwarte ich einfach, dass der Vorsitzende das Gespräch sucht. Als ich ihn auf Ibiza anrief, hat er mich einfach abgewimmelt.“ Lediglich zu Jacobs Stellvertreter Frank Kolberg und dem zurückgetretenen Aufsichtsratsmitglied Stefan Beermann hatte Kunz noch Kontakt. Und macht nun einen dicken Strich unter das Kapitel Wattenscheid 09.
An der Hafenstraße erwartet Kunz namhafte Konkurrenz, mit den potenziellen Neuzugängen Dennis Lamczyk (KSV Hessen Kassel) und dem jungen Stephan Tantow (1. FC Gievenbeck) würde es zu einem offenen Dreikampf zwischen den Pfosten kommen. „Das bin ich gewohnt. Und darauf freue ich mich“, nickt Kunz zuversichtlich. „Wenn es Konkurrenzkampf gibt, dann bedeutet das auch, dass wir eine starke Truppe haben. Und das kann nur positiv sein.“