„RWE schuldet uns noch 20.300 Euro aus dem Niederrheinpokalfinale“, bestätigt der verärgerte ETB-Finanzchef Heinz Hofer und erläutert den Sachverhalt. „Im Pokalspiel werden die Einnahmen nach Abzug aller Kosten, geteilt. In diesem Spiel wurden etwas über 60.000 Euro eingenommen und müssten dementsprechend zwischen den beiden Klubs halbiert werden.“
Am Tag nach dem Pokalsieg gegen den großen Nachbarn sollte dies auch passieren. Doch die böse Überraschung folgte prompt. „Unserer Angestellten, die die Einnahmen abholen sollte, wurden nur 10.000 Euro mitgegeben, da die Abrechnung scheinbar nochmals überprüft werden sollte“ sagt ETB-Manager Toni Pointinger und zeigt sich vom folgenden Ablauf der RWE-Verantwortlichen enttäuscht. „Die Tage danach haben wir uns geduldet, da wir mit den Rot-Weissen seit Jahren eine Freundschaft pflegen und uns gegenseitig vertrauen. Niemand würde doch darauf kommen, dass uns das Geld nicht überwiesen werden würde.“
Nachdem die ETB-Funktionäre nach mehreren Tagen immer noch kein Pokalgeld auf ihrem Konto erblicken konnten, wurde Hofer ungeduldig und kontaktierte RWE-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Hermes. „Herr Hermes sagte mir, dass er nichts machen könnte, da alle Konten gesperrt seien“, sagt Hofer und lässt seinem Ärger freien Lauf. „Ich kann das absolut nicht nachvollziehen. Wenn mir kein Geld gehört, dann wirtschafte ich damit nicht, sondern packe die Kohle in einen Safe und schreibe dick ETB drauf. Das ist nicht zu erklären.“
Hermes bezeichnete die Angelegenheit als „sehr unglückliche Situation“. RWE-Geschäftsstellenleiter Damian Jamro fand klarere Worte: „Ich werde versuchen, mit dem Insolvenzverwalter zu sprechen. Das Geld gehört dem ETB.“