Ein Verbandstrainer à la Heiko Herrlich wird somit nicht gesucht. Seitdem klar war, dass Dariusz Wosz das Team nur noch bis zum Saisonende betreut, verging fast kein Tag, an dem nicht irgendein neuer Name in den Medien gehandelt wurde.
Doch in Wirklichkeit ist die Kandidatenliste längst konkret und überschaubar. So stehen zwei vermeintliche Topkandidaten offensichtlich nicht zur Diskussion. Der eine ist „Ede“ Becker, mit dem der VfL vor der Verpflichtung mit Herrlich verhandelt hatte, der aber heute wie damals keinen Drang verspürt, das beschauliche Badener Land zu verlassen. Und so taucht er bei den Kandidaten des VfL auch nicht auf.
Kein Kandidat in Bochum: Peter Neururer (Foto: firo).
Auch Peter Neururer ist es nicht. Der langjährige Erfolgscoach des VfL bestätigte in einem Telefongespräch mit RS am Mittwochvormittag, dass ihm weder ein Angebot noch eine Anfrage aus Bochum vorliege. Da am späten Mittwochnachmittag an der Castroper Straße eine Aufsichtsratssitzung mit dem Thema „Trainerfrage“ stattfand, ist es quasi auszuschließen, dass momentan der Kreis, aus dem der mögliche Trainer kommt, nicht geschlossen ist.
Also wird weder Becker noch Neururer wohl den Versuch starten, den VfL auf Anhieb wieder in Liga eins zu führen. Auch wenn zur Stunde niemand aus Vorstand und Aufsichtsrat einen Trainernamen bestätigt oder dementiert, so ist es klar, auf wen sich das Interesse der Verantwortlichen fokussiert.
Könnte interessant sein: Markus Babbel (Foto: firo).
Da ist zunächst Markus Babbel zu nennen, der in einem Interview nicht ausschloss, auch bereit zu sein, in der zweiten Liga zu arbeiten. Bis zu seiner Demission in Stuttgart, die nicht unbedingt mit seinen persönlichen Qualitäten zu tun haben musste, machte er einen erstklassigen Job. Er gilt als ruhiger, besonnener, fortschrittlicher Coach, dem man viel zutrauen kann.
Über Franco Foda hörte man aus Graz sehr viel Positives. Ein Mann mit Blick für Talente, dem man aber auch nachsagt, gerne mit dem einen oder anderen etablierten Spieler anzuecken.
Bleibt da noch Friedhelm Funkel, der zwar mit Hertha BSC trotz Aufrüstung im Winter die Liga nicht halten konnte, der aber mit einer Zahl beeindruckt, die für den VfL verlockend ist. Ein halbes Dutzend Mal führte er ein Team aus Liga zwei in Liga eins. Funkel ist damit für den VfL-Vorstand sicherlich ein dritter ernsthafter Gesprächspartner wenn es um die Zukunft der Blau-Weißen von der Castroper Straße geht.