Seit Wochen laufen die Verhandlungen zwischen Borussia Dortmund, Robert Lewandowski und Lech Posen. Ein neuer Stürmer soll her, der 21-Jährige, der dem BVB mündlich bereits eine Zusage erteilt hat, ist bekanntermaßen der Wunschkandidat. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: Aus dem Dortmunder Sturmaufgebot wird sich der eine oder andere, der bereits in dieser Saison nicht wie gewünscht zum Zuge kam, nach Alternativen umsehen – allen voran Nelson Valdez.
Seitdem BVB-Coach Jürgen Klopp zur Mitte der Hinrunde das Zwei-Spitzen-System aufgab und nur noch mit einem Angreifer – Lucas Barrios – spielen ließ, sitzt der Paraguayo entweder auf der Bank oder muss im ungeliebten Mittelfeld aushelfen. Zwar wirkte der 26-Jährige in bislang 27 Partien mit und erzielte dabei fünf Tore, in der Startelf stand er allerdings nur 15-mal – zu wenig für den früheren Bremer.
„Es könnte gut sein, dass ich am Samstag mein letztes Spiel im BVB-Trikot absolviere“, geht Valdez vor dem letzten Saisonspiel in Freiburg nun in die Offensive. Der Grund: Der Stürmer fühlt sich ins Schaufenster gestellt, nachdem am Mittwoch im Boulevard eine „Streichliste“ auftauchte, auf der auch sein Name stand. „Ich glaube nicht, dass das direkt aus dem Verein kam“, glaubt der WM-Teilnehmer zwar nicht an ein Informationsleck, trotzdem bedauert er, dass er nun ins Zentrum der Spekulationen rückt: „Ich hätte mir gewünscht, dass das nicht in der Öffentlichkeit passiert. Aber vielleicht ist es für beide Parteien das Beste, wenn man sich zum Saisonende trennt.“
Seit dem Systemwechsel gehört Nelson Valdez (l.) nicht mehr zur Stammelf (Foto: firo).
Valdez weiß, dass er in der besseren Position ist. Sein Vertrag in Dortmund läuft noch zwei Jahre, zudem hat er bei der Weltmeisterschaft in Südafrika die große Chance, sich zahlungskräftigen Interessenten zu präsentieren. „Ich sehe das ziemlich gelassen“, betont er cool: „Ich warte jetzt ab, ob ein gutes Angebot kommt. Bislang gab es nur lose Anfragen und nichts konkretes. Aber das kann sich ja jetzt ändern.“
Eins scheint indes sicher: Innerhalb der Bundesliga dürfte der Wechsel nicht stattfinden. Valdez zieht es ins europäische Ausland. „Ich denke, dass neun Jahre Deutschland genug sind“, sinniert der 192-fache Bundesliga-Profi, bevor er Klartext spricht: „Hier ist mein Name doch versaut. In Europa ist er dagegen richtig gut.“
Die englische Premier League könnte nach der WM eine Alternative darstellen. Valdez' laufintensive und kampfstarke Spielweise wird dort sowohl von den Trainern als auch vom Publikum geschätzt. In Dortmund war das lange anders. Valdez nickt: „Ich habe auch schon darüber nachgedacht. England könnte wirklich gut passen.“
Geld ist dort bekanntlich vorhanden – Es könnte am Ende also durchaus eine Lösung gefunden werden, mit der sowohl Valdez als auch der BVB gut leben können.