Der Führende der Bundesliga-Torschützenliste hatte den 21-Jährigen endlich überwunden. „Mit den Kumpels gab es vorher natürlich die Wetten, ob Kuranyi ein Tor gegen mich macht“, schmunzelte der Torwart der Amateurauswahl, die am Dienstagabend die Ehre hatte, gegen die Schalker Profis anzutreten.
Beim Aufeinandertreffen unter dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ stand jedoch nicht das Ergebnis – das übrigens 7:0 zu Gunsten des Favoriten lautete – im Vordergrund, sondern die gute Sache. Das bestätigte auch Initiator Volker Abramczik nach der Begegnung: „Das Resultat war zweitrangig. Wichtig war, etwas für die Vereine im Fußballkreis Gelsenkirchen zu tun.“
Und deshalb wünscht sich der Trainer des Amateurkaders auch, dass die vom Schalker Hauptsponsor eingefädelte Aktion keine einmalige bleibt: „Wir wissen um die Schwierigkeiten, die die kleinen Vereine haben. Die können jede Unterstützung gebrauchen, deshalb hoffe ich, dass es weitergeht.“
„Einmalig“ war das Ereignis aber für die berufenen Kicker, die sonst in der Kreisliga oder – wie Stauder vom SC Hassel – auch in der Westfalenliga spielen. „Für unsereins ist es sicher die einzige Gelegenheit, mal gegen Schalke auflaufen zu dürfen“, war der Schlussmann des SCH happy, vor rund 3.000 Zuschauern und einem Dutzend Kameras im Stadion Lüttinghof dabei gewesen sein zu dürfen.
Felix Magath – als Trainerfuchs mit Hang zu unkonventionellen Transfers bekannt – könnte ja vielleicht sogar ein Auge auf den einen oder anderen Spieler des Gegners geworfen haben. Müsste Abramczik als Scout fungieren, würde er dem Schalker Manager einen Bezirksliga-Spieler empfehlen: „Fatih Er vom VfB Kirchhellen hat eine überragende Partie hingelegt“, zog „Abi“ vor allem vor dem 19-jährigen Offensivmann den Hut. „Anderen hat man aber schon angemerkt, dass sie nervös waren.“
Ümit Yavuz fand indes, dass er sich mit seinen Kameraden teuer verkauft hatte: „Es war klar, dass wir Schalke nicht das Wasser reichen konnten, aber es hat richtig Spaß gemacht“, strahlte der Mittelfeldspieler der Sportfreunde Gelsenkirchen 07/12. Für Yavuz war das Duell mit den Knappen aus einem weiteren Grund etwas ganz Besonderes: Er durfte endlich mal gegen Gerald Asamoah auflaufen. Mit „Asa“ ist der 28-Jährige befreundet, nicht erst seit dem Benefizspiel.