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S04: Kuranyi wohl weg
Wittmann: "Drei Verträge liegen bereit"

Schalke 04: Kevin Kuranyi geht wohl weg

Das Rätselraten über die Zukunft von Kevin Kuranyi scheint beendet. Sein Berater Roger Wittmann glaubt, dass die Zeit auf Schalke im Mai beendet sein wird.

„Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich bei Schalke nicht verlängern, denn Kevin hat drei unterschriftsreife Verträge von europäischen Klubs vorliegen. Er kann praktisch über Nacht bei einem dieser Vereine zusagen“, machte Wittmann den S04-Fans wenig Hoffnung, dass ihr bester Goalgetter bleiben wird.


Juventus Turin, Dynamo Moskau, Fenerbahce Istanbul und der FC Sunderland: Mindestens diese vier Vereine aus vier verschiedenen europäischen Ligen machen Jagd auf Kuranyi. „Ganz Europa will ihn“, schwärmt Sunderland-Berater Steve Bruce. Und die russische Zeitung „Sport Express“ nannte den 28-Jährigen ohne weitere Erläuterungen „die künftige Verstärkung von Dynamo Moskau“. Wenige Tage zuvor hatte Dynamo auf seiner Internetseite mitgeteilt, „einen Vertrag mit einem Top-Stürmer eines führenden europäischen Vereins unterzeichnet“ zu haben.

Angesichts des großen Interesses von angeblich sogar mehr als zehn ausländischen Vereinen befindet sich Kuranyi in einer komfortablen Lage. „Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es Angebote gibt, die für Schalke nicht diskutabel sind“, weiß Schalke-Coach Felix Magath angesichts der ungleichen finanziellen Voraussetzungen zwischen den Königsblauen und den vielen Anwärtern von außerhalb.

Schließlich dürfte die im Raum stehende Gehaltsforderung von rund 4,5 Millionen Euro pro Jahr für den finanziell nach wie vor klammen Tabellenzweiten selbst bei einer Champions-League-Teilnahme kaum zu erfüllen sein. „Er ist 28 Jahre alt und Familienvater, es wird sein letzter großer Vertrag. Da ist es klar, dass Kevin nachdenkt, was in seiner Situation das Beste ist“, nickte Wittmann.


So dürften die verbleibenden vier Partien gegen Mönchengladbach, in Berlin gegen Bremen und in Mainz zur kleinen Abschiedstournee des einst bei den S04-Fans ungeliebten und inzwischen hoch geschätzten Angreifers werden. Ob er danach mit zur WM darf, ist noch ungeklärt. Nach Abschluss der dreitägigen Klausurgespräche mit seinen Assistenten Hansi Flick und Andy Köpke im Schwarzwald-Ort Baiersbronn hat sich Bundestrainer Joachim Löw noch nicht über eine Begnadigung des verbannten Schalkers geäußert. Am 6. Mai wird er in Stuttgart das vorläufige Aufgebot für die Endrunde in Südafrika bekanntgeben.Bis dahin dürften noch mehr als 30 Spieler im Rennen um die 23 Plätze im deutschen Aufgebot sein.

Für Theo Zwanziger ist im Fall von Kuranyi eine WM-Nominierung keine alleinige Frage der sportlichen Leistung. „Die Frage ist, was ist das stärkste Team. Das ist sowohl sportlich zu bewerten, aber auch eine disziplinarische Frage, die eine Rolle spielt. Das muss in einem vernünftigen Ausgleich geschehen“, befand der DFB-Präsident, der sich allerdings in dieser und anderen Fragen nicht in die Arbeit von Löw einmischen will.

Kuranyi muss also warten - auf ein Zeichen von Löw und auf eine Eingebung, welcher neue Verein ihm die sportlich wie wirtschaftlich beste Zukunftsperspektive bietet.

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