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VfL: Ernst im Interview
Schüchterne Blicke nach oben

VfL Bochum: Interview mit Thomas Ernst

Zwar muss der VfL die Abstiegszone weiterhin im Auge behalten, doch selbst die größten Fußballexperten zählen die Bochumer nicht mehr zu den Abstiegskandidaten.

Sportvorstand Thomas Ernst, der mit der rechtzeitigen Trennung von Marcel Koller und der Verpflichtung von Milos Maric und Lewis Holtby in den letzten Monaten entscheidende personelle Änderungen vorgenommen hat, wirkte nach dem Sieg über Hoffenheim erstmals richtig erleichtert.

RS sprach mit dem Sportvorstand über die derzeitige sportliche Situation an der Castroper Straße.

Mal ehrlich Herr Ernst, ist der VfL noch ein Abstiegskandidat?

Momentan haben wir den Anschluss ans Mittelfeld gepackt, aber das ist nur eine Momentaufnahme. Damit es so bleibt, müssen wir weiter hart arbeiten und das fängt schon am Samstag beim Anpfiff in Mainz wieder an. Denn da müssen wir alles geben um die Erfolgsserie fortsetzen zu können.

Momentan liegt der VfL sechs Punkte hinter Mainz. Hätte man das Hinspiel gewonnen, wäre man punktgleich.

So kann man das nicht sehen. Da gibt es sicherlich noch ein paar Spiele, die man hätte anders bestreiten können. Deshalb ist es müßig darüber noch zu reden.

Aber die Ereignisse rund um die 2:3-Hinspielniederlage waren nicht unproblematisch, oder?

Das ist richtig. Es war sicherlich mit Abstand der negative Höhepunkt mit allem drum herum. Aber insgesamt waren die letzten 18 Monate auch nicht gerade einfach. Sicherlich ist es manchmal sehr reizvoll, wenn Dampf unterm Dach ist, aber eine Atmosphäre wie bei diesem Spiel möchte ich eigentlich nicht mehr erleben. Schön ist es, wenn man in solchen Phasen Mitstreiter hat, die ohne Hektik und Polemik die richtige notwendigen Entscheidungen treffen und tragen. Der Schritt uns von Marcel Koller zu trennen war wohl überlegt und war sicher keine voreilige Entscheidung. Ich denke, wir waren an einem Punkt angekommen, wo wir Zweifel haben mussten unsere Ziele zu erreichen.

Jetzt geht es nach Mainz und Ihr Team strotzt vor Selbstvertrauen. Was erwarten Sie am Bruchweg?

Zunächst einmal glaube ich, dass es kein Fußballleckerbissen für die Fans wird, das wird mehr was für Taktiker und Trainer. Mainz macht auch zuhause die Räume eng und kassiert im eigenen Stadion kaum Gegentore. Ich denke, das wird ein ganz enges Match.

Zuletzt gab es mehr Schelte für den Gegner als Lob für den VfL.

Das ist manchmal schon ein wenig amüsant. Denn ich bin mir sicher, dass wir mit unserem Spiel den Gegner zwingen schlecht zu agieren.

Was ist in dieser Saison noch machbar?

Zunächst einmal hat der endgültige Klassenerhalt Vorrang. Darüber hinaus hoffe ich natürlich, dass wir den Erfolgsweg der letzten Wochen weiter bestreiten. Ich spüre einen gewissen Erfolgshunger und Ehrgeiz sich in der Tabelle noch zu verbessern. Leider spiegelt sich unsere Erfolgsserie bisher noch nicht im Tabellenbild nieder.

Es geht als noch ein Stück nach oben?

Das ist möglich, wenn aber einer denkt, es geht von selbst, dann befinden wir uns ganz schnell wieder im Abstiegskampf. Ich bin aber zu 100 Prozent sicher, dass uns das nicht passieren wird.

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