Vor der Saison träumten die Fans an der Hafenstraße bereits vom neuen Wundersturm. 44 Tore hatten Sascha Mölders und Sebastian Stachnik in der Vorsaison erzielt. Dass die beiden als Duo nur sehr bedingt funktionierten, hat viele Gründe. Mittlerweile ist es jedoch müßig, über die Gründe zu spekulieren: Künftig muss RWE ohne Mölders‘ Tore zurechtkommen.
Damit tritt Stachnik zwangsläufig aus dem langen Schatten des Frankfurters. Der Platz in der Sturmzentrale ist ihm nun so gut wie sicher. Jedoch sind auch die Fußstapfen, in die der Knipser tritt, beachtlich: „Eine gewisse Erwartungshaltung ist natürlich da, aber ich versuche, mir keinen Druck zu machen. Der kommt schon von ganz alleine.“
Erst einmal geht es für Stachnik ohnehin darum, dauerhaft fit zu werden. Bislang warfen den Angreifer immer wieder kleinere Blessuren im Kampf um einen Stammplatz zurück. „Da vorne im System mit einer Spitze kein Platz für ihn war, musste er sogar im Mittelfeld ran. „Das war kein Problem für mich. Ich wollte der Mannschaft einfach helfen.“
Seine Wunschposition, das verhehlt der gebürtige Berliner gar nicht erst, ist aber gleich vor dem Tor: „Da spiele ich schon mein ganzes Leben lang, daher kommt mir das entgegen und es ist nunmal Fakt, dass ich dort in der letzten Saison 16 Tore gemacht habe.“ Leistungen, die der 23-Jährige nun endlich bestätigen will: „Es ist bislang nicht so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe.“
Mit einer Zielvorgabe für die Restserie hält sich Stachnik aber vornehm zurück: „Es wäre viel zu weit hergeholt, jetzt vom Aufstieg zu sprechen. Ich will mich einfach nur auf Fußball konzentrieren und Gas geben.“ Dabei lässt er sich auch vom neuen Sparkurs bei RWE nicht beirren: „Ich will keinen Schönheitspreis gewinnen. Wenn wir auswärts nicht vorher im Hotel übernachten, habe ich damit kein Problem. Außerdem haben wir uns das ja auch selbst zuzuschreiben.“ Daher kann er sich sogar einen Verbleib über das Saisonende hinaus vorstellen: „Denn wichtig ist, dass das Team zusammenbleibt. Die Mannschaft muss mal über einen längeren Zeitraum zusammenwachsen.“ Und wenn Stachnik in dieser Truppe der neue Mölders würde, hätte er sicher nichts dagegen.