Trotz der Wiederaufnahme in den Testpool der Nationalen Anti-Doping-Agentur NADA wird Eishockey-Nationalspieler Florian Busch definitiv nicht bei Olympia in Vancouver an den Start gehen. "Florian Busch ist nicht dabei, weil die erforderlichen Fristen nicht erfüllt werden konnten. Die Zeit hat nicht ausgereicht", sagte DEB-Generalsekretär Franz Reindl dem SID.
Für eine Teilnahme an der drei Monate später stattfindenden WM im eigenen Land (7. bis 23. Mai) machte Reindl dem Angreifer aber Hoffnung: "Wir denken, dass bis dahin alles geregelt sein wird und er uns wieder zur Verfügung steht."
Busch, der von Bundestrainer Uwe Krupp vorsorglich nicht in den vorläufigen 35-Mann-Kader für Olympia berufen wurde, hatte erst am 29. Dezember 2009 die Athletenvereinbarung unterschrieben. Zwar nahm die NADA den Angreifer daraufhin wieder in den Testpool auf, allerdings schreiben die Nominierungsrichtlinien des DOSB eine Teilnahme am Testpool seit dem 1. Januar 2009 vor.
Die verpasste Olympia-Chance hat Busch einer verweigerten Dopingprobe am 6. März 2008 zu verdanken, die er erst später nachgeholt hat. Die Probe war negativ. Der Berliner war zunächst nur mit einer Geldstrafe belegt worden. Der internationale Sportgerichtshof CAS verhängte dann jedoch eine Sperre bis zum 21. Februar 2011 wegen Verstoßes gegen die Anti-Doping-Richtlinien, die das Schweizer Bundesgericht aber wieder aufhob.
In der vergangenen Woche hatte Busch erneut Ärger provoziert. Er war dabei beobachtet worden, wie er vor einer Dopingprobe wütend den Eishockeyschläger in die Ecke warf und schrie: "Nur weil ich das unterschrieben habe." Damit dürfte die Athletenvereinbarung gemeint sein.