„Das war nicht gegen ihn gemünzt, sondern ich wollte das Trainingslager für einen Neubeginn nutzen“, erzählt Milan Sasic.
Der Trainer hat die Mannschaft einen neuen Spielerrat wählen lassen. „Einziges Kriterium war, dass jeweils einer von den Ältesten, den Jüngsten und der ausländischen Fraktion in den Rat gewählt wird“, berichtet Bruno Hübner. Die Akteure entschieden sich schließlich für Tom Starke, Ivica Grlic, Olivier Veigneau, Tiago und Christian Tiffert. „Und weil Tom ohnehin die meisten Stimmen bekommen hat, habe ich ihn zum Kapitän bestimmt“, erklärt Sasic.
Während sich sein Vorgänger Peter Neururer gegen einen Keeper als Spielführer gewehrt hat, sieht der Kroate darin kein Problem. „Tom hat einen sehr guten Draht zu allen Spielern, ist extrem ehrgeizig und lebt es auch vor. Außerdem kann er von hinten heraus genauso gut Einfluss auf das Spiel nehmen.“
Björn Schlicke ist sogar nicht einmal in den Mannschaftsrat gewählt worden.
Hübner ergänzt: „Bei den ‚Alten‘ hat sich Ivica gegen Björn durchgesetzt. Das war reine Demokratie und keine Degradierung.“ Dennoch ist es für Schlicke ein Schlag ins Gesicht.
Starke kann es egal sein. Er hat sich in den vergangenen zweieinhalb Jahren beim MSV zu einem absoluten Führungsspieler entwickelt und ist auch nicht umsonst von den Fans zum Spieler des Jahres gewählt worden. Doch wie lange er sein neues Amt in der ehemaligen Montanstadt ausführen wird, steht in den Sternen. Sein Vertrag läuft im Sommer aus und viele Vereine sehen ihn als stärksten Keeper der Zweiten Liga. Gut möglich, dass er ein Angebot aus der Beletage bekommt. Starke: „Aber das ist Zukunftsmusik. Erst einmal konzentriere ich mich ausschließlich auf den MSV.“