Eigentlich gehörten Auftritte in der Halle nicht gerade zu den Spezialitäten des MSV Duisburg, im letzten Jahr jedenfalls bekleckerten die „Zebras“ sich unterm Dach nicht mit Ruhm. Beim „Harder13Cup“ in Mannheim am Samstag aber präsentierten sich die Meidericher in echter Spiellaune. Durch zwei 3:3-Remis gegen Titelverteidiger Eintracht Frankfurt (MSV-Tore: Ben Hatira 2, Sahan) und den Karlsruher SC (Ben Hatira 2, Veigneau) sowie das 5:3 über den SC Freiburg (Grlic 2, Veigneau, Adler, Abelski) im Halbfinale buchte der MSV das Endspiel-Ticket, wo es allerdings eine 5:6-Niederlage nach Elfmeterschießen gegen den Regionalligisten Waldhof Mannheim (Ben Hatira 2, Sahan, Adler) setzte.
„Wir haben uns sehr positiv präsentiert“, befand Manager Bruno Hübner, der sich besonders über eine starke Leistung des zuletzt so harsch kritisierten Änis Ben Hatira freuen konnte. „An der Art, wie er sich auf engstem Raum durchsetzten kann, merkt man, was für ein Potenzial in ihm steckt“, lobte Hübner seine Nummer 32, die in beiden Vorrundenspielen doppelt getroffen hatte.
Seit Sonntag gehört der „Budenzauber“ allerdings der Vergangenheit an. Im türkischen Belek schwitzen die Zebras, um sich den Feinschliff für die mit dem Heimspiel gegen den FSV Frankfurt am 17. Januar beginnende Rückrunde zu holen. „Und in dieser ist es unser Ziel“, verdeutlicht Hübner, „so weit wie möglich nach oben zu kommen.“
Kein Teil der Duisburger Reisegesellschaft ist allerdings Sandro Wagner, der nach seinem Kreuzbandriss weiterhin in der Reha für sein Comeback schuftet. Weil der U 21-Europameister so frühestens Mitte der Rückrunde wieder fit wird und Sören Larsen auch nach seinem Zehenbruch noch nicht wieder fit ist (Hübner: „Seine Verletzung verheilt sehr schlecht, hinter seiner Einsatzfähigkeit gegen Frankfurt steht ein dickes Fragezeichen“), ist der MSV gezwungen auf dem Transfermarkt nach einer Alternative zu suchen. „Wenn noch ein neuer Spieler kommen sollte, dann nur ein Stürmer“, so Hübner, der sagt: „Derzeit stehen die Chancen sehr gut, dass wir im Winter etwas machen können.“
Zu potenziellen Kandidaten wollte sich Hübner allerdings nicht äußern, kommentierte nur knapp: „Namen bestätige ich nicht.“ Aus Mainz wird allerdings kolportiert, dass der MSV ein Auge auf Srdjan Baljak geworfen hat, der unter Thomas Tuchel in der Hinrunde lediglich zu vier Spielen für die 05er kam, im Vorjahr allerdings mit elf Toren bei 31 Einsätzen entscheidenden Anteil am Aufstieg des FSV hatte. Ein weiterer Kandidat soll Dario Vidosic vom 1. FC Nürnberg sein. Der 22-jährige australische Nationalspieler (drei Einsätze) kommt derzeit beim „Club“ nicht über die Rolle als Bankdrücker hinaus und soll ausgeliehen werden.