Bis heute rangiert „Manni“ auf Platz vier der ewigen Bundesliga-Torschützenliste. Der 59-Jährige schoss in 447 Bundesliga-Partien für Rot-Weiss Essen, Bayer Uerdingen, den 1. FC Nürnberg, Borussia Dortmund und Werder Bremen insgesamt 213 Tore.
Alleine für die Dortmunder erzielte der Offensiv-Allrounder 135 Treffer. Dank dieser Marke hat Burgsmüller den internen Vereinsrekord inne. „Manni“ hat einen Platz in den Fußball-Geschichtsbüchern sicher. Überall wo er war, da rappelte es in der Kiste. Doch trotz seiner eindrucksvollen Trefferquote durfte der Vater von drei Mädchen nur dreimal das Trikot mit dem Adler überstreifen.
Der Blondschopf beendete im zarten Alter von 41 Jahren seine Karriere bei Werder Bremen. An der Weser feierte der Goalgetter auch mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft seinen größten sportlichen Erfolg.
Nachdem Burgsmüller 1990 seine Schuhe an den Nagel hängte, feierte er im Jahr 1996 sein „Comeback“ als Kicker. Sechs Jahre verbrachte er beim Düsseldorfer American Football Klub Rhein Fire. Von 2004 bis 2006 stand er noch einmal im Rampenlicht. Er versuchte den SSV Hacheney vor dem Abstieg zu retten. Der Dortmunder Vorortklub wurde zwei Jahre lang vom TV-Sender Kabel eins begleitet. Dadurch entstand die dokumentarische Sendung „Helden der Kreisklasse“.
Im RS-Interview spricht „Manni“ Burgsmüller über seine Position auf dem Rasen, BVB-Coach Branko Zebec und seine Anfänge bei RWE.
Manni Burgsmüller, Sie stehen auf Rang vier der ewigen Bundesligatorschützenliste. Warum durften Sie sich trotzdem nie über die Torjäger-Kanone freuen?
Es gab Spielzeiten da war ich ganz oben dran. Doch dann wurden meinen Konkurrenten wie Karl-Heinz Rummenigge von Bayern die Treffer hergeschenkt. Die Bayern haben so ein Spiel aufgezogen, dass nur Rummenigge traf und wenn sie einen Elfer bekamen, durfte „Kalle“ auch noch schießen, damit er sein Torkonto aufbessern konnte. Ich musste für meine Hütten ackern, doch auch ohne den Torjäger-Titel blicke ich immer gerne auf meine Karriere zurück.
Trotz Ihrer beeindruckenden Laufbahn haben Sie nur drei Mal das Trikot der deutschen Nationalmannschaft tragen dürfen. Wie erklären Sie sich diese geringe Ausbeute?
Ich war ein komischer Fußballer. Man konnte mich keiner Position zuordnen. Bis heute weiß man wohl nicht, ob Burgsmüller eine Nummer neun oder doch ein „Zehner“ war. Ich war irgendetwas dazwischen. Ich war überall auf dem Platz, vor allem in Tornähe. Die Trainer der Nationalmannschaft setzten auf Spieler, die sich an ihre taktischen Vorgaben und Positionen hielten. Ich war da anders, ich passte zum Beispiel Helmut Schön, trotz meiner Treffer, wohl nicht ins Konzept.
Auf Seite 2: Burgsmüller über Rhein Fire und Hacheney