Der heute 22-Jährige war damals nur Vereinskennern ein Begriff und galt nicht einmal klubintern als ein Kandidat, der einmal Dede gefährlich werden könnte.
Jürgen Klopp lobt seinen Zögling Schmelzer (Foto: firo).
Doch die Zeiten haben sich geändert. Dede war häufig verletzt - erst riss das Kreuzband, dann brach der Kiefer, bevor zuletzt das Innenband im Knie beschädigt wurde - und Schmelzer machte seine Sache stets solide. Im vergangenen Sommer brachte ihm das sogar eine Nominierung für die U21-Europameisterschaft ein - an deren Ende der kontinentale Titelgewinn stand.
„Als ich hierherkam, hatte ihn kaum jemand auf der Liste“, erinnerte sich Klopp am Samstag: „Marcel hatte das Glück, dass wir ihn schon für Mainz beobachtet hatten. Mittlerweile hat er eine tolle Entwicklung genommen. Er hat die größten Fortschritte gemacht, seitdem wir hier zusammen arbeiten.“ Wie stark er mittlerweile ist, bewies der frühere Magdeburger nicht zuletzt gegen den SC Freiburg: In der Defensive erledigte er seine Aufgabe unaufgeregt und souverän - und in der Offensive setzte er gleich mehrfach zu gefährlichen Vorstößen an.
„Gebt Marcel bloß eine gute Note“, appellierte Nuri Sahin am Samstag an die anwesenden Journalisten, diese Leistung auch zu honorieren, während der Gelobte trotz des Lobes bescheiden blieb: „Ich habe gut ins Spiel gefunden, es ging etwas einfacher als sonst.“
Einfach dürfte es für Klopp in den nächsten Wochen dagegen nicht werden, wenn es darum geht, wer die Rolle des Linksverteidigers zukünftig übernehmen darf. Denn gegen Freiburg kehrte auch der zuletzt verletzte Dede auf den Platz zurück. Der seit Jahren gesetzte Brasilianer nahm die neue Konkurrenz jedoch sportlich: „Wenn Marcel besser ist als ich, dann muss er auch spielen.“