„Bei uns würde es nur ohne Zuschauer gehen“, berichtet Manager Ingo Pickenäcker.
Der Entschluss ist am Dienstagabend in einer Elefantenrunde getroffen worden. Pickenäcker und Vize-Chef Thomas Horn haben die Verbandsvertreter, FVN-Geschäftsführer Rainer Lehmann, Präsidiumsmitglied Wilfried Masuch und die Frauenfußballvorsitzende Gisela Schmitz, von RWE Präsidiumsmitglied Klaus Grewer, Damian Jamro und Detlef Jaritz, sowie Thomas Weise (Mülheimer Polizei), Klaus Wittke (Essener Polizei) und Olaf Brandenburg von der zentrale Informationsstelle für Sporteinsätze (ZIS) eingeladen. „Die ZIS hat zu große Befürchtungen, dass es zu Ausschreitungen kommen könnte“, erzählt Pickenäcker.
Die Speldorfer haben nun eine Woche Bedenkzeit, dann muss ein neuer Austragungsort feststehen. Weil Düsseldorf (Flinger Broich), Bottrop (Jahnstadion) und Oberhausen (Niederrheinstadion) bereits abgesagt haben, wird es aller Voraussicht nach auf einen Heimrechttausch hinauslaufen. „Wir würden an der Hafenstraße spielen, wenn die Kosten nicht zu hoch sind“, wird Pickenäcker, der in den kommenden vier Tagen beruflich in Wien weilt, noch mit Jamro verhandeln. Ein Ergebnis soll am kommenden Dienstag feststehen.
Die Bedenken der ZIS kann Pickenäcker aufgrund der jüngsten Vorkommnisse beim A-Jugendspiel zwischen Dortmund und Schalke nachvollziehen. „Ich kenne RWE und möchte auch nicht die Verantwortung übernehmen“, erinnert er sich nur ungern an die Krawalle nach dem gewonnen Endspiel gegen RWE im Mai. Aber nicht nur Pickenäcker hat eine Menge Arbeit vor sich, auch Trainer Dirk Wißel muss seine Elf auf den Auftritt am Samstag bei Bielefeld II einstimmen. Dann wird Kurt-Horst Saterdag aber nicht dabei sein. Der Australier hat sich im Training bei einem Zusammenprall mit Keeper Torben Gunkel einen Nasenbeinbruch zugezogen.
Pickenäcker hofft dennoch, dass sich das Team nach dem blamablen Auftritt gegen neun Essener (0:0) rehabilitiert: „Die beiden liegengelassenen Punkte müssen wir uns zurückholen.“