Startseite

U19: Derby überschattet
Krawalle und Abbruch - Update mit Bildern!

U19: Randale und Spielabbruch beim Derby
Borussia Dortmund II
Borussia Dortmund II Logo
19:30
Erzgebirge Aue Logo
Erzgebirge Aue
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | Hilfe unter www.buwei.de | -w-

Das U19-Derby in der A-Junioren Bundesliga-West zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund musste am Sonntag (29.11.) wegen Fan-Ausschreitungen abgebrochen werden.

Sogar Fahrräder flogen an der Baulandstraße (RS-Foto: Neumann).

Eine knappe halbe Stunde war im Stadion an der Baulandstraße in Gelsenkirchen-Scholven bereits gespielt, als Bundesliga-Schiedsrichter Guido Winkmann aus Kerken beide Mannschaften nach 27 Minuten vorzeitig in die Kabine schickte. Die Gäste aus Dortmund führten zu diesem Zeitpunkt bereits seit der 8. Minute durch einen Treffer von Kapitän Marco Stiepermann mit 1:0.

Grund für den Spielabbruch waren Ausschreitungen gewaltbereiter Krawallmacher aus beiden Fanlagern. Als eine Gruppe von etwa 50 Dortmundern das Stadiongelände betrat und sich dem Rasenplatz nährte, setzte sich eine Gruppe von knapp 100 bereits im Stadion anwesenden Schalke-Anhängern in deren Richtung in Bewegung. Den vier Mitarbeitern des „Wachdienst Bremen“ gelang es im letzten Moment, ein Tor zwischen dem Rasenplatz und dem benachbarten Aschenplatz zu schließen und ein direktes Aufeinandertreffen beider Fangruppen zu verhindern.


Zahlreiche Randalierer versuchten über den Zaun zu gelangen, andere warfen Fahrräder, Äste, Regenschirme, Schaufeln sowie eine Eckfahne auf die Dortmunder. Ebenfalls schossen beide Seiten mit Leuchtraketen aufeinander. Spieler und Zuschauer, darunter zahlreiche Kinder, brachten sich in Sicherheit.

Stimmen zu den Vorfällen:

Schalke-Urgestein Olaf Thon: „Bis zu dem Vorfall waren die Dortmunder die bessere Mannschaft und haben verdient mit 1:0 geführt. Es ist sehr schade, dass es ausgerechnet bei einem Jugendspiel, wo viele Kinder unter den Zuschauern sind, zu so einem Krawall kommen muss. Die Mitarbeitern des Wachdienst Bremen muss ich für ihr schnelles Eingreifen an dieser Stelle ausdrücklich loben.“ Barbara Kochmann (Geschäftsführerin des an der Baulandstraße beheimateten Vereins Hansa Scholven): „Das war offenbar eine verabredete Aktion beider Fan-Gruppen. Wäre vor dem Spiel schon mehr Polizei vor Ort gewesen, hätte Schlimmeres möglicherweise verhindert werden können.“

In der Folge versuchten die Schalker-Randalierer sich über einen anderen Ausgang in Richtung der Dortmunder zu begeben. Zeitgleich trafen zahlreiche Polizeikräfte ein und trennten beide Fangruppen. Etwa 20 Schalker wurden festgenommen. Ihnen drohen nun Anzeigen wegen Landfriedensbruchs und schweren Landfriedensbruchs. Die 50 Dortmunder verhielten sich nach Angaben der Polizei in der Auseinandersetzung eher passiv und wurden in ihren Fahrzeugen aus dem Gelsenkirchener Stadtgebiet geleitet.

Harry Matschat, Einsatzleiter der Gelsenkirchener Polizei, erklärte vor Ort: „Zu diesem Spiel versammelten sich etwa 100 Schalke-Fans, die der Ultra-Szene und auch der gewaltbereiten Szene zu zuordnen sind. Als die Schalker die Dortmunder, die ebenfalls aus den gewaltbereiten Lager kamen, erkannten verhielten sich diese sofort aggressiv.“

Die Polizei musste mit einem Großaufgebot anrücken (RS-Foto: Neumann).

Laut Harry Matschat gab es im Vorfeld der Partie keinerlei Anzeichen dafür, dass eine Auseinandersetzung zwischen den rivalisierenden Fangruppen bevorstehen könnte. In den letzten Jahren verliefen die Revierderbys zwischen beiden U19-Teams stets ohne Zwischenfälle.

Da sich die Lage an der Baulandstraße nicht beruhigte, pfiff Schiedsrichter Winkmann das Spiel nicht wieder an, sondern brach es komplett ab. Insgesamt waren 60 Polizeikräfte im Einsatz.

"Wir haben jederzeit Kontakt mit der Polizei gehabt", erklärte Uwe Scherr, Leiter der Schalker Nachwuchsabteilung. "Wir haben alles dafür getan, dass die Partie fortgesetzt werden konnte, aber aufgrund der Umstände war das leider nicht möglich." Schalkes Trainer Norbert Elgert zog sich während der Flucht der beiden Mannschaften in die Kabine einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu.

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel